
Werbung / Kooperation im Rahmen des Ambassadorships für Spoonflower
Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig, doch gerade beim Stoffkauf stößt man damit schnell an Grenzen. Auch wenn selber nähen natürlich noch um einiges nachhaltiger ist, als bei Fast-Fashion-Ketten einzukaufen, weiß man doch oft im Stoffladen nicht, wie und wo ein Stoff produziert wurde. Daher kaufe ich meine Stoffe oft gebraucht oder upcycle alte Kleidung, Vorhänge, Tischdecken etc. Dort findet man aber auch nicht immer genau das, was man gerade sucht.
Deswegen hat mich das Konzept von Spoonflower so begeistert: Spoonflower bietet eine Vielzahl von wunderschönen Prints – denn hier kann jede*r Künstler*in eigene Designs hochladen – und diese können wiederum auf eine große Auswahl von verschiedenen Stoffen gedruckt werden. Das Nachhaltige hierbei ist, dass die Stoffe nur nach Auftrag bedruckt werden, d.h. es entsteht viel weniger Textilabfall. Zudem wird durch eine bestimmte Drucktechnik ganz viel Wasser gespart und es kommen keine Chemikalien zum Einsatz. Im Detail könnt ihr das gerne hier nochmal nachlesen. Außerdem gibt es bei der Stoffauswahl auch mehrere ökologisch sinnvolle Materialien, wie Jersey oder Satin aus Bio-Baumwolle oder Bio-Musselin – und seit Kurzem auch recycelten Canvas.
Was ist recycelter Canvas?
Canvas ganz grundsätzlich ist ein dicht gewebter Stoff, der dadurch robust und strapazierfähig ist. Der recycelte Canvas von Spoonflower besteht zu 50 % aus Polyesterfasern, die aus recycelten PET-Flaschen gewonnen werden. Pro Meter Stoff werden 10 Plastikflaschen verarbeitet! Somit ist dieser Canvas also eine super Alternative zu normalem Canvas, da er die gleichen Eigenschaften besitzt und deutlich umweltfreundlicher ist. Die Drucke kommen auf dem recycelten Canvas sehr gut heraus und ich bin begeistert, wie die Farben strahlen. Es war eine tolle Erfahrung, mit diesem mir bisher neuen Stoff zu arbeiten und ein paar Tipps möchte ich gerne noch mit euch teilen, dich euch das Arbeiten mit diesem Material deutlich leichter machen werden.
Recycelter Canvas – wie verarbeiten?
Ihr solltet den Stoff auf jeden Fall – wie jeden anderen neuen Stoff auch – vor dem Verarbeiten waschen. Ein paar Pflegehinweise dazu findet ihr hier. Am besten nutzt ihr zum Zuschneiden des Stoffes einen Rollschneider – so könnt ihr verhindern, dass der Stoff zu sehr ausfranst. Spoonflower empfiehlt zum Nähen eine Nadelstärke von 80 – 90, nachdem ich eine dieser Nadeln aber verbogen habe, als ich über mehrere Schichten Stoff genäht habe, habe ich zur Ledernadel gegriffen. Gerade bei meiner Yogamatten-Tasche, die ich euch in diesem Beitrag zeige, geht es schon mal durch mehrere Lagen Stoff und da hat mir die Ledernadel gut gedient. Wenn ihr eine solche gerade nicht zur Hand habt, sollte es auch eine Jeansnadel tun. Schließlich habe ich noch die Erfahrung gemacht, dass sich der Stoff nicht allzu gut bügeln lässt. Jedoch kann man über Kanten ganz einfach mit der Rückseite der Schere fahren – als würde man Papier falten – und sie bleiben besser in Form, als beim Bügeln des Canvas.
Ich würde euch den recycelten Canvas für folgende Projekte wärmstens ans Herz legen:
- jegliche Art von Taschen, Rucksäcken und weitere genähte Accessoires
- Bezüge für Möbel und Kissen, Vorhänge
- Projekte im Outdoor-Bereich, da der Stoff wetterfest und robust ist
- Jacken, Kopfbedeckungen wie Fischerhüte/ Caps
Yogamatten-Tasche aus recyceltem Canvas nähen
Nach diesen einleitenden Hinweisen zum Material kommen wir nun aber zum eigentlichen Thema. Ich habe aus dem recycelten Canvas eine Tasche für meine Yogamatte genäht. Das war dringend nötig, denn meine Yogamatte habe ich bisher nicht allzu pfleglich behandelt – für Yogastunden oder Yoga mit Freund*innen im Park letzten Sommer habe ich sie einfach immer ohne Schutz in meinen Fahrradkorb geworfen, bei Reisen wurde sie mit vielen anderen Dingen in den Rucksack gestopft. Deshalb hatte ich schon länger vor, mir eine Hülle für meine Yogamatte zu nähen – da kam der recycelte Canvas quasi wie gerufen! Wichtig war mir dabei vor allem, dass ich die Yogamatten-Tasche sowohl umhängen, als auch z.B. am Rucksack befestigen kann. Daher habe ich mich für einen verstellbaren Tragegurt mit Karabiner entschieden. Verschlossen wird die Tasche oben einfach mit einem Kordelzug. Ich gebe bewusst in dieser Anleitung keine genauen Maße an, sondern schreibe sie so, dass ihr die Tasche ganz einfach auf eure eigene Yogamatte anpassen könnt, da es ja ganz unterschiedliche Größen und Dicken bei Yogamatten gibt.
Ihr benötigt folgendes Material:
- Recycelter Canvas (137 cm x 100 cm) mit Kranich-Design– für andere Designs mit großen Vögeln, schau gerne mal hier – mit meinem Rabattcode “GoldschoolDIY15” bekommt ihr übrigens 15% Rabatt bei Spoonflower!
- Optional: Bügelvlies (z.B. Vlieseline H250)
- Passendes Näh- und Overlockgarn
- 1 Kordelstopper
- 30 cm lange Kordel
- 1 drehbarer Karabinerhaken (2,5 cm)
- 1 Schiebeschnalle (2,5 cm)
- 2 D-Ringe (2,5 cm)
Zuerst schneidet ihr den Stoff, wie es die Grafik hier beschreibt, zu. Die Größe des Gurtes und der zwei Riemen für die D-Ringe bleibt immer gleich, nur die anderen drei Schnittteile passt ihr an die Größe eurer Yogamatte an. Dazu rollt ihr sie einfach ein und fixiert sie am besten mit einem Gummiband. Dann könnt ihr ganz einfach die Höhe dieser Rolle abmessen und mit einem Maßband den Umfang bestimmen.
Wenn ihr mit Vlieseline arbeiten möchtet: Schneidet von der Vlieseline ein Stück aus, das genau der Länge und in der Breite dem Umfang eurer Yogamatte entspricht – schneidet es also ohne Nahtzugabe aus. Diese Verstärkung kann für den Hauptteil genutzt werden, damit er besser von alleine steht, ist aber nicht unbedingt nötig.
Die Schnittteile von Hauptteil, Kordelzug und Boden versäubert ihr anschließend mit der Overlock oder mit einem entsprechenden Versäuberungsstich an eurer normalen Nähmaschine.
Nach dem Versäubern bügelt ihr die Vlieseline mittig auf den Hauptteil auf.
Schritt 1: Den Gurt nähen
Das Schnittteil für den Gurt wird längs von allen Seiten um 5 mm eingeschlagen und dann längs mittig gefaltet und mit Stecknadeln fixiert. Näht hier zuerst knappkantig über die offene, eingeschlagene Kante und anschließend an allen anderen Kanten entlang. Das gleiche Prozedere wiederholt ihr bei den beiden Riemen für die D-Ringe – bei diesen müsst ihr die schmalen Kanten aber nicht nach innen einschlagen.
Legt nun ein Ende des Gurtbandes um einen D-Ring und näht es mit zwei bis drei Nähten hier fest. Anschließend faltet ihr die beiden kleinen Riemen mittig und legt den einen um die andere Seite des gerade benutzten D-Rings, den anderen um den zweiten D-Ring. Die beiden Riemen könnt ihr dann an den Enden mit einem Zickzack-Stich verschließen, indem ihr mehrmals auf und ab näht. Diese Enden liegen dann eh innerhalb der Tasche, weshalb sie nicht besonders schön sein müssen.


Nun fädelt ihr auf die noch offene Seite des Gurtbandes zuerst die Schiebeschnalle und anschließend den Karabinerhaken. Dann geht ihr mit dem Ende des Gurtes wieder zurück zur Schiebeschnalle und legt es unterhalb des Gurtstückes, das ihr vorher durch den Schieber gezogen habt, um den Mittelsteg des Schiebers. Hier näht ihr das Ende des Gurtbandes fest, wie ihr es auf dem rechten Foto seht.


Jetzt befestigt ihr den Gurt oben und unten mittig am Hauptteil der Yogamatten-Tasche mit Clips. Der Karabinerhaken solle dabei auf der unteren Seite des Hauptteils liegen. Wenn es euch leichter fällt, könnt ihr die Riemen auch schon an der Ober- und Unterkante mit einer Naht vor und zurück befestigen.
Schritt 2: Den Kordelzug anbringen
Faltet die beiden schmalen Kanten des Schnittteils für den Kordelzug um 1 cm nach innen ein und näht diese fest. Faltet anschließend den Kordelzug längs mittig links auf links und näht die lange Kante mit 1 cm Nahtzugabe zu.
Legt den zusammengenähten Kordelzug mit je 1 cm Abstand zum rechten und linken Rand an der Oberkante des Hauptteils an. Fixiert dies mit Näh-Clips und die beiden Teile mit 1 cm Nahtzugabe zusammen. Anschließend klappt ihr den Kordelzug sowie den Gurt nach oben und steppt diese auf der Oberkante des Hauptteils knappkantig ab. Somit steht der Kordelzug nach oben.


Schritt 3: Die Yogamatten-Tasche zusammen nähen
Legt die beiden Längskanten des Hauptteils der Yogamatten-Tasche nun rechts auf rechts aufeinander und fixiert dies mit Näh-Clips. Näht diese Längsseite mit 1 cm Nahtzugabe zusammen.
Anschließend legt ihr den Kreis für den Boden in die untere Öffnung des Hauptteils und steckt diesen rundherum an den Hauptteil. Nehmt hierfür am besten Stecknadeln und setzt sie (vertikal zum Stoff) in geringem Abstand nebeneinander, sodass eine schöne Rundung entsteht. Über die Stecknadeln könnt ihr nun ganz einfach drüber nähen, wenn ihr den Hauptteil und den Boden verbindet.
Schließlich müsst ihr die Yogamatten-Tasche nur noch wenden und den Boden gut ausformen.
Zuletzt wird die Kordel durch den Kordelzug gezogen. Mit einer Sicherheitsnadel könnt ihr euch diesen Schritt erleichtern. Die beiden Enden fädelt ihr durch den Kordelstopper und verknotet diese. Nun kann die Yogamatten-Tasche ganz einfach auf- und zugezogen werden.
Ich hoffe, es hat euch genauso viel Spaß wie mir gemacht, diese Yogamatten-Tasche aus recyceltem Canvas zu nähen! In wenigen Wochen werdet ihr auf dem Spoonflower-Blog noch ein zweites DIY-Projekt mit recyceltem Canvas von mir sehen können – so viel kann ich schon mal verraten: es wird ein Outdoor-Projekt für euer Zuhause sein!