
Umso interessierter war ich dann, als ich von Fichtenspitzenhonig, auch Maiwipfelhonig genannt, gehört habe. Das ist letzlich ein Honig bzw. dicklicher Sirup, der entsteht, wenn man die jungen Triebe von Fichten in Wasser einlegt und mit Zucker aufkocht. Und da ich wirklich begeistert bin von dem Rezept, möchte ich es in diesem Beitrag mit euch teilen. Die Fichtenspitzen erkennt ihr daran, dass sie sich deutlich durch eine hellgrüne Farbe von den anderen Nadeln abheben – nur diese Spitzen sind bei Nadelbäumen genießbar.
Eine Fichte unterscheidet sich von einer Tanne im Übrigen unter Anderem dadurch, dass ihre Nadeln an allen Seiten der Äste sprießen und stechen, während die Nadeln der Tanne nur auf zwei Seiten der Äste entlanglaufen und nicht stechen. Außerdem war ich schon etwas spät dran – die beste Zeit, um die Fichtenspitzen zu sammeln, ist eigentlich der Mai. Doch in kälteren, höher liegenden Regionen bzw. im Wald findet ihr auch jetzt noch junge Fichtentriebe.
Ihr braucht dafür:
- 400g junge Fichtentriebe (am besten aus dem eigenen Garten, im Wald nur so pflücken, dass ihr nicht einen Baum kahl pflückt, sondern von verschiedenen Bäumen jeweils ein wenig sammelt; Tannenspitzen eignen sich im Übrigen auch für den Honig, jedoch stehen Tannen im Wald unter Naturschutz und so ist das Tannenspitzensammeln nicht erlaubt!)
- 2 Liter Wasser
- 2 kg Zucker oder Xylit
- 4 Zitronen
Wenn ihr genug Triebe gesammelt habt, wascht sie erst einmal und übergießt sie dann mit vier Liter kaltem Wasser. Deckt die Schüssel oder den Topf ab und lasst das Ganze über Nacht durchziehen.
Am nächsten Tag presst ihr dann den Saft der vier Zitronen dazu und lasst alles für ca. eine halbe Stunde köcheln. Im Anschluss gießt ihr die Fichtenspitzen ab und fangt den Sud auf. Diesen wiegt ihr nun ab und gebt die gleiche Menge an Zucker hinzu. Dann stellt ihr den Topf mit dem Sud und dem Zucker wiederum auf den Herd und lasst die Flüssigkeit für eine halbe Stunde bis eine Stunde köcheln. Macht zwischendurch immer wieder Gelierproben, indem ihr eine kleine Menge der Masse auf einen Teller gebt und schaut, ob sie fest wird.
Füllt den Fichtenspitzenhonig dann in heiß ausgespülte Gläser ab. Der Honig sollte gut verschlossen aufgrund des hohen Zuckergehalts recht lang haltbar sein, doch genauere Erfahrungen habe ich damit noch nicht machen können.



Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen und lasst euch den Fichtenspitzenhonig schmecken!
Ja das sollte die gleiche Farbe bekommen 🙂
Total schön geschrieben! Ich finde auch den Tipp wichtig, nicht den Wald zu schädigen, sondern mit Bedacht zu sammeln 👌
Lass es dir schmecken ☀️