
One-Line-Zeichnungen sind nun schon seit einiger Zeit ziemlich angesagt und das nicht ohne Grund: sie sehen sehr künstlerisch und dabei total minimalistisch aus und sind vielseitig einsetzbar, nicht nur als Kunstdrucke an der Wand, sondern auch als Tattoos, Schmuck oder auf Kleidung. Wenn ihr mal durch meinen Blog scrollt, werdet ihr einige Projekte mit solchen Strichzeichnungen finden: zum Beispiel meine bestickte Jeansjacke. Auch auf Instagram kam mein T-Shirt mit den Händen von Michelangelos “Erschaffung Adams” als One-Line-Zeichnung echt gut an und viele haben mich gefragt, wie ich das gemacht habe. Denn bei diesem Projekt habe ich nicht per Hand gestickt – ich habe es mir viel leichter gemacht: mit der Nähmaschine. Genau genommen ist das also nicht gestickt, sondern genäht – aber wie dem auch sei, es sieht super aus!
Zum Sticken mit der Nähmaschine eignen sich One-Line-Drawings sehr gut, da man nicht absetzen muss und einfach entlang der Linie näht. Der Vorteil bei der Nähmaschine ist, dass das Sticken zum einen viel schneller geht und die Stiche gleichmäßig werden. Allerdings können mit der Nähmaschine tendenziell nur dünnere Stoffe wie T-Shirts bestickt werden – ich könnte mir auch vorstellen, dass es bei Jeans auf den hinteren Taschen oder oben am Bund klappt. Das Problem bei den Hosenbeinen wäre, dass man den Stoff andauernd rangieren und drehen muss, was bei einem weiter geschnittenen Kleidungsstück einfach besser klappt. Natürlich kann man auch Beutel, Taschen etc. mit der Nähmaschine perfekt besticken.
Um euch zu zeigen, wie das Sticken mit der Nähmaschine funktioniert, habe ich mich entschieden, ein altes, langweiliges Top von mir mit einem One-Line-Gesicht zu besticken. Hier könnt ihr euch gerne meine Vorlage zum Ausdrucken herunterladen. Übertragt sie einfach auf Seidenpapier und dann auf euer Kleidungsstück.
Materialien:
- ein Kleidungsstück
- eine Nähmaschine
- Garn in Kontrast zum Stoff
- Nähkreide oder Buntstift
- eine Schere
Zuerst wird die Vorlage auf das Kleidungsstück übertragen.
Genäht wird mit einem weiten Geradstich. Der Faden sollte nicht zu fest gespannt sein, sonst zieht sich am Ende der Stoff zusammen.
Setzt am einen Ende der Linie an, näht hier zwei- bis dreimal vor- und zurück zum Vernähen. Dann näht ihr einfach immer entlang der Linie. Bei engeren Kurven oder Kanten und Ecken müsst ihr die Nadel im Stoff gesteckt lassen, den Fuß kurz hochklappen und den Stoff so drehen, dass ihr wieder auf der Linie weitersticken könnt. Bei sehr engen Stellen ist es ratsam, die Nadel per Handrad zu bedienen oder ganz langsam und vorsichtig das Pedal zu treten. Am anderen Ende der Zeichnung solltet ihr ebenfalls das Vernähen nicht vergessen.
Na, wie gefällt euch das Ergebnis? Mir mal wieder richtig gut – ich könnte damit echt all meine Kleidungsstücke besticken!
Schreibt mir gerne, ob ihr meine Anleitung ausprobiert habt, ich freue mich darüber!
Viel Freude beim Nachbasteln,
Sehr schön!!!
Das ist wirklich toll, was du aus einem einfachen T-Shirt gezaubert hast! Ich benutze meine Nähmaschine auch gerne mal als “Zeichenstift”. Dabei versenke ich aber den Transporteur, damit ich den Stoff frei bewegen kann. Mit etwas Übung werden die Stiche genauso gleichmäßig wie mit Transporteur.
Liebe Grüße, Loulou
Halo Loulou, danke für den Tipp! Das werde ich auch einmal ausprobieren!
Tolle Idee!
Vielen Dank!