
Dass das Macramé-Knüpfen zur Zeit so im Trend liegt, kann ich wirklich gut nachvollziehen. Es gibt kaum eine entspannendere und meditativere Bastelarbeit und kaum schöneren Wandschmuck. Dabei bieten Macramés auch viel Individualisierungsfläche und durch verschiedene Muster, Farben, Kordeln, Größen ist jedes Macramé einzigartig. Und da das Knüpfen auch gar nicht schwer geht, ist es die ideale Entspannung für einen Samstag- oder Sonntagnachmittag (ob an regnerischen Tagen drinnen oder draußen in der Sonne). Ich habe mich seit längerer Zeit mit dem Knüpfen von Macramés beschäftigt und fing zuerst klein mit Schlüsselanhängern an. Bald fand ich heraus, dass man eigentlich nur zwei einfache Knoten beherrschen muss, um jede Art von Macramé zu knüpfen. Man muss auch kein Meister sein, um schöne Macramés herzustellen, man braucht nur etwas Geduld. Und je mehr ich knüpfe, desto experimentierfreudiger werde ich! Auf meiner Macramé-To-Do-Liste steht z.B. bereits: Färben mit natürlichen Mitteln wie Rote Beete, Weben innerhalb des Macramés, vielleicht eine geknüpfte Tasche, … In nächster Zeit wird dazu also noch einiges von mir kommen!
Nun zu den beiden Knoten
Die Basic-Materialien für ein Macramé sind folgende:
- eine Baumwollkordel, für Einsteiger eignet sich meiner Meinung nach ein Kordeldurchmesser von 3-4mm besonders gut (meine findet ihr hier), wahlweise funktioniert das Ganze auch mit etwas dickerer Wolle
- ein Stock/Stab/Rohr (Länge etwa 40-50cm), mein Favorit sind Messingrohre oder Bambusstöcke
- Schere, Klebeband (damit der Stab beim Knüpfen nicht verrutscht)
Im ersten Schritt sucht ihr euch am Besten im Internet eine Mustervorlage – einfach drauf loszuknüpfen geht oft schief, vor allem, wenn man neu in der Disziplin ist! Ihr zählt, wie viele Schnüre ihr für euer Muster benötigt, und schneidet dann großzügig die Stücke vom Garn ab (je etwa 2m). Die Schnüre werden dann durch einfache Schlaufen am Stab befestigt. Dazu faltet man die Schnur mittig, legt diese Mitte über den Stab, sodass eine Schlaufe entsteht, und zieht die Schnurenden hindurch.
Kommen wir zum ersten Knoten. Von zwei Schlaufen sind die mittleren zwei Stränge die Basis des Knotens, um die die äußeren Stränge verknotet werden. Das Ganze wird festgezogen und wiederholt.
Man kann diesen Knoten mehrmals auf die gleiche Art knoten, dann wird man schnell feststellen, dass eine Spirale entsteht. Um einen geraden Strang zu schaffen, müssen die zwei äußeren Stränge andersherum miteinander verknotet werden.
Für den zweiten Knoten wird der äußerste Strang quer über die anderen Stränge gelegt. Um diesen herum werden die darauf folgenden Stränge geschlungen und festgezogen – zweimal pro Strang. Dadurch entsteht eine abwärts laufende Reihe, die unterschiedlich variiert werden kann.
Jetzt braucht man nur noch etwas Geduld und Kraft in den Armen, sofern ihr wie ich den Stab an der Wand befestigt habt und im Stehen knotet. Hier ist mein erstes Resultat. Erkennt ihr die Knoten wieder?
Eure Antonia